Ich möchte euch hier einen Klassiker unserer Challenges vorstellen. Die Challenge besteht darin, ein urbanes Haiku über die Stadt zu schreiben. Im Laufe der Jahre habe ich wunderschöne Momentaufnahmen von Leuten gelesen, die unser Spiel gespielt haben. In diesem Beitrag erfährst du, wie das Format funktioniert und wie du die Challenge zu einem kreativen Ansatz für deine Erkundung einer Stadt ausbauen kannst.
1. Drücke die Pausentaste
Haiku ist wie ein Zwischenstopp auf dem Self-Expression Express. Es ist die ideale kreative Pause für Leute, die es eilig haben, zwischen zwei Zielen. Es kann oft ein ehrlicheres Bild von dem einfangen, was an einem bestimmten Tag in deinem Kopf passiert ist.
Das Schreiben von Haikus hilft mir, die Welt um mich herum zu beobachten, präsent zu bleiben und in einen Zustand der Ruhe zu kommen. Ich genieße es, der Stadt zu erlauben, einen Abdruck in mir zu hinterlassen. Deshalb glaube ich, dass es sich lohnt, sich mehr Zeit zu nehmen, um tiefer in diese wunderschöne Kunstform einzutauchen.
2. Lerne das Format
Obwohl ein Haiku an und für sich einfach ist, geben seine Regeln einiges vor (was meiner Erfahrung nach für den kreativen Prozess hilfreich ist) und sind überraschend komplex:
- Er sollte 3 Zeilen lang sein, mit einem Muster von 5 Silben in der ersten Zeile, 7 in der zweiten Zeile und 5 in der dritten Zeile. Die genaue Silbenzahl kann leicht variieren.
- Verwende das Präsens.
- Lass dich von der Umgebung um dich herum inspirieren. Haikus enthalten oft Bilder, die sich auf die verschiedenen Jahreszeiten beziehen.
- Beschreibe, was deine Gefühle auslöst, aber nicht die Gefühle selbst.
- Vermeide die Verwendung von Metaphern, Gleichnissen und Reimen.
- Die letzte Zeile enthält oft eine kleine inhaltliche Wendung zu den Zeilen davor.
Hier ist ein Beispiel des berühmten Haiku-Meisters Matsuo Bashō:
Ein alter stiller Teich...
Ein Frosch springt in den Teich,
Platsch! Wieder Stille.
Hier ist ein weiteres Beispiel:
Berliner Mauer
ein glatter Stein
in meiner Tasche.
H. Gene Murtha
3. Finde einen Ort, beobachte und schreibe
Jetzt musst du nur noch Zeit finden, dich hinzusetzen und zu beobachten, damit die Muse in Form von Worten aus deinem Unterbewusstsein zu dir kommen kann. Du kannst dir dafür Zeit nehmen oder die leeren Stellen in deinem Terminkalender nutzen, z. B. eine Zugfahrt quer durch die Stadt - ideal, um deine Gedanken ziellos umherschweifen zu lassen und garantiert etwas zu finden, das dich anspricht. Dann nimm dir Stift und Papier und…
Fasse deine Beobachtungen zusammen
In Haikus aus drei kurzen Zeilen
Auffallend und abstrakt
4. Teile deine Weisheit
Gefallen dir die Worte, die ihren Weg auf das Papier gefunden haben? Dann teile sie bitte mit uns, damit auch wir die Schönheit deines Haikus schätzen können!
